Beschreibung

Im Curling starten ausschliesslich Athlet*innen, welche im Rollstuhl sitzen. Die Teams müssen “mixed” sein, also aus Frauen und Männern bestehen, es muss mindestens eine Frau im Team sein. Im Rollstuhl-Curling gelten die normalen Curlingregeln mit zwei Ausnahmen: Erstens wird der Stein mit einem “Stick” abgegeben und zweitens gibt es keine “Wischer”, die nach Abgabe des Steins den Verlauf noch beeinflussen können. Ein Teamkollege stabilisiert jeweils den Rollstuhl bei der Abgabe wegen des Rückstosses.

Die Geschichte des Rollstuhl-Curling

Der Grundstein für den erfolgreichen Start und die beeindruckende Entwicklung von Curling als Rollstuhlsportart wurde mitten im Herzen der Schweiz, genauer gesagt im Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil, gelegt.

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten an sportlichen Aktivitäten für Rollstuhlfahrer im Winter griff Anfang 1998 der Sportverantwortliche von Rollstuhlsport Schweiz zum Telefon und rief SWISSCURLING an. Er stiess auf einen initiativen Funktionär, der sich spontan bereit erklärte, gemeinsam das Rollstuhl-Curling zu entwickeln. Die beiden trafen sich in
Küssnacht am Rigi und definierten einen ambitionierten Plan zur Lancierung des Rollstuhl-Curlings mit Start in der Schweiz und einer späteren weltweiten Entwicklung. Aus einem Funken Hoffnung für eine neue Wintersportart für Rollstuhlfahrer entwickelte sich rasch eine grenzenlose Begeisterung, die Jahre später auch im Internationalen Olympischen Komitee mit Sitz im schweizerischen Lausanne ankam.

Experiment geglückt

Der offizielle Start erfolgte im Oktober 2000 mit einem allerersten Sichtungstraining in Küssnacht am Rigi. 20 Rollstuhlfahrer hatten sich bereit erklärt, die noch unbekannte Sportart auszuprobieren. Die Abgabe des Steins erfolgte von Hand oder mit einem Stick.

Rasch konnten die Rollstuhl-Curler den rund 20 kg schweren Stein auf dem anderen Ende des Spielfelds im Haus oder davor platzieren. Und mit etwas Erfahrung schaffte es der eine oder andere auch gegnerische Steine rauszuspielen.

Die Begeisterung unter den «Testpersonen» war riesig. Der Curling-Funktionär dachte sich neue, respektive angepasste Spielregeln aus, da aufgrund der Mobilitätseinschränkungen nicht gewischt werden konnte. Auf dieser Basis wurden erste Mini-Wettkämpfe ausgerichtet und es stellte sich heraus, dass das Spiel auch ohne Wischen attraktiv ist. Am Schluss des
Sichtungstrainings war allen Beteiligten klar: «Wir wollen weiterhin Curling spielen!»

Erster internationaler Wettkampf

An der «Handy 2000» Weltmeisterschaft in Montana (CH) kam es zum ersten internationalen Event mit vier Rollstuhlteams, zwei aus der Schweiz und je einem aus Schweden und Italien. Mit dabei waren als interessierte Beobachter auch Vertreter aus einigen weiteren europäischen Curling-Nationen. Intensiv wurden in Montana die Spielregeln für das Rollstuhl-Curling diskutiert. Schliesslich einigte man sich darauf, dass die gleichen Regeln gelten sollten wie im Fussgänger-Curling, aber ohne Wischeinsatz und mit der Abgabe des Steines mit einem Stick aus dem Rollstuhl in der Zone vor dem Hack. Die in Montana anwesenden Funktionäre des Internationalen Paralympischen Komitees gaben den Input, dass in den Teams eine Frau mitspielen sollte, um eine höhere Akzeptanz zu erzielen.

Klassifikation

Um die Sportart zu betreiben, muss der Athlet oder die Athletin mindestens eines der nachfolgenden fünf Kriterien erfüllen:

Kraftverlust (z.B. aufgrund von Wirbelverletzungen), Einschränkungen an den Beinen, Hypertonia, Koordinationseinschränkungen, Bewegungseinschränkungen (z.B. steifes Knie).

Curling Nationalteam

Curling

Aktiv

Curling Nationalteam Turin 2006

Curling

Ehemalig

Curling Team 2010

Curling

Ehemalig

Beatrix Blauel

Curling

Ehemalig

Marcel Bodenmann

Curling

Ehemalig

Claudia Hüttenmoser

Curling

Ehemalig

Françoise Jacquerod

Curling

Ehemalig

Felix Wagner

Curling

Ehemalig

März 2026

Datum Anlass Ort Teilnehmer (Athleten)
Fr. 06.03.2026
bis So. 15.03.2026
Milano Cortina 2026 Cortina (ITA)