Virus legt Pferdesport lahm - auch Para-AthletInnen betroffen
Als wäre die Corona-Pandemie allein noch nicht Herausforderung genug, haben die DressurreiterInnen nun noch mit einem anderen Virus zu kämpfen. Im spanischen Valencia haben sich zahlreiche Pferde mit einem Herpesvirus infiziert - bis Ende März müssen deshalb alle internationalen Turniere abgesagt werden. Der Entscheid trifft auch die Schweizer Athletin Nicole Geiger.
"Eigentlich wäre ich diese Woche nach Frankreich zur einem Drei-Sterne-Turnier gefahren", sagt Nicole Geiger. Nun muss sich die Aargauerin vorerst daheim auf die Paralympischen Spiele in Tokio vorbereiten. Die 58-Jährige hatte sich immerhin bereits einen Quotenplatz für Tokio gesichert. Ziel wäre es gewesen, noch eine zweite Qualifikation herauszureiten.
"Doch nun heisst es abwarten, wann und wo wieder Turniere stattfinden können", so Geiger.
Pferde, die sich mit dem EHV-1 Herpesvirus anstecken, entwickeln Atemwegsprobleme und bekommen Fieber. Das Virus ist in der Reitsport-Welt kein Unbekannter, allerdings hat es laut dem Schweizerischen Verband für Pferdesport seit Jahrzehnten nicht mehr einen solch heftigen Ausbruch gegeben. Beim Turnier in Valencia entwickelten laut dem Verband 84 Pferde klinische Symptome, wobei vier in der Zwischenzeit verstorben sind.
Einige Schweizer Pferde, die in Valencia vertreten waren, konnten in der Zwischenzeit die Heimreise antreten, müssen jedoch einer erhöhten Kontrolle unterstellt werden, wie der Verband auf seiner Homepage schreibt. Die Inkubationszeit beträgt sechs bis zehn Tage.
Der Weltreiterverband (FEI) hatte unlängst beschlossen, dass bis mindestens am 28. März 2021 alle Turniere abgesagt werden. Nicole Geiger will bis dahin alles tun, um ihre gute Grundkondition und jene ihrer Pferde zu bewahren.
Mehr Informationen vom Schweizerischen Verband für Pferdesport finden Sie hier.