Keine Hymne für das Slalom-Team
Enttäuschend verlief der Slalom für das Männer-Team. Thomas Pfyl sorgte mit Rang neun für das Bestresultat.
„Tief durchatmen“ hiess es bei Sonnenschein und T-Shirt-Wetter im Alpine Center Joengseon. Robin Cuche und Michael Brügger schieden in Abwesenheit von Théo Gmür (verzichtete auf den Start) und Christoph Kunz (verletzt nach Hause abgereist) bereits im ersten Lauf aus. Monobob-Fahrer Murat Pelit lag bei den Sitzenden bei Halbzeit am Ende des Klassements, Thomas Pfyl musste als Neunter einen Traumlauf runter bringen und zugleich auf Fehler der Konkurrenz hoffen, um noch an den Podestplätzen schnuppern zu können.
Die Hoffnung starb nicht zuletzt, sondern früh. Der Schwyzer fügte seinen bisherigen drei neunten und dem siebten Rang in der Super Kombination nochmals Platz neun an. Weder Freude noch Zufriedenheit kam auf. „Ich fand die ganze Woche nie meinen Rhythmus, kam nie richtig in die Rennen rein“, erklärte „Pfylo“. Für eine Analyse sei es zwar noch zu früh, er brauche etwas Zeit. „Aber ich muss über die Bücher, allenfalls Anpassungen vornehmen und schauen, wie es weiter geht. Hungrig und ehrgeizig bin ich aber nach wie vor.“
Ähnliches gilt für den Rest der Mannschaft. Insgesamt schnitt das Team enttäuschend ab. Ohne Théos Gmürs Überflüge sähe die Bilanz bitter aus. Im Slalom kam einzig noch Murat Pelit ins Ziel. Allerdings ohne Ambitionen nach vorne. Die Schmerzen in der operierten Hand verhinderten teilweise eine angriffigere Fahrweise. „Medizinisch stand schon vor der Abreise fest, dass der Slalom von der Belastung her die Problemdisziplin werden könnte. Aber ich habe viele Erfahrungen an meinen ersten Paralympics sammeln können“, zog der Tessiner zumindest ein halbpositives Fazit.
Morgen wird das Wettkampfprogramm mit dem Frauen-Slalom abgeschlossen. Neun Fahrerinnen kämpfen in der Kategorie der sitzenden Stephani Victor um drei Medaillen. Das Männer-Rennen hat gezeigt, dass auch Favoriten ihre Läufe nicht zwingend ins Ziel bringen. Also wer weiss, ob die Riesenslalom-Vierte während der Schlussfeier nicht doppelt (Feier/Siegerehrung) dabei sein darf und allenfalls die amerikanische und Schweizer Nationalhymne mitsingt