Halbzeit an den Paralypmpics: Paris 2024 ist ein Meilenstein
Halbzeit an den 17. Paralympics in Paris: Der Chef de Mission der Schweizer Delegation, Peter Läuppi, zieht im Maison Suisse eine Zwischenbilanz.
Nach fünf Wettkampftagen zieht Peter Läuppi, der Chef de Mission der Schweizer Delegation, im Maison Suisse eine Zwischenbilanz.
Peter Läuppi, die Schweiz hat nach fünf Wettkampftagen bei den Paralympics sieben Medaillen und acht Diplome gewonnen. Wie fällt die Zwischenbilanz von Ihnen als Chef de Mission aus?
"Sehr positiv. Wir haben uns mit 14 Medaillen ein hohes Ziel gesteckt, aber dass wir jetzt zur Halbzeit schon sieben feiern können, ist grossartig."
Gibt es eine Medaille, über die sie besonders gejubelt haben?
"Jede Medaille ist etwas Aussergewöhnliches. Man muss sie sich verdienen. Ich bin sehr stolz auf dieses Team, dass es schon in vier Sportarten eine Medaille gewinnen konnte. Das ist sehr wichtig für uns. Flurina Rigling lancierte das Ganze mit ihrer ersten Medaille im Cycling. Das gab dem Team einen Schub, den Leichtathleten aber auch Leo McCrea mit seiner Goldmedaille im Schwimmen. Und auch Ilaria Renggli, die bei ihrer ersten Teilnahme an Paralympics Bronze im Badminton holt. Das ist genial."
Was sagt es über die Entwicklung in der Schweiz aus, dass Medaillen nicht nur in den nominell stärksten Sportarten Leichtathletik und Cycling gewonnen werden?
"Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Para-Sport soll an Bedeutung gewinnen. Dazu müssen wir etwas beitragen. Auch im Nachwuchs. Die Nachwuchsförderung lebt von Idolen, und je mehr Idole es in verschiedenen Sportarten gibt, desto grösser ist die Chance, dass wir viel mehr Athletinnen und Athleten für den Sport begeistern können."
Welche Eindrücke haben Sie bisher von Paris erhalten?
"Die Freude der Pariserinnen und Pariser ist spürbar, diese Spiele durchzuführen. Es ist alles präzise organisiert und geplant. Mich fasziniert, wie Kultur und Sport an so einem Event zusammenkommen."
Das Publikumsinteresse ist gross. Die Leichtathletik-Wettkämpfe finden im Stade de France praktisch vor vollen Rängen statt. Überrascht Sie das?
"Ich habe es gehofft, dass es so sein wird. Für die Athletinnen und Athleten ist es gewaltig, in so einer Atmosphäre Wettkämpfe bestreiten zu können. Sie geniessen es richtig, diese Begeisterung der Menschen zu spüren. Wenn ich es auf der Tribüne mitverfolge, bekomme ich jeweils auch Gänsehaut."
Was nehmen Sie sich für die zweite Hälfte der Paralympics vor?
"Wir wollen dranbleiben und den Athletinnen und Athleten die bestmöglichen Bedingungen bieten, dass sie ihre Leistung bringen können."
Sieben Medaillen fehlen noch bis zum angestrebten Ziel.
"Das ist so. Aber wir werden alles dran setzen, dass alle Athletinnen und Athleten das erreichen, was sie möchten."
Interview: Simon Scheidegger
Foto: Gabriel Monnet