Fulminanter EM-Start: Nora Meister holt Gold im Para-Schwimmen
Die Lenzburgerin Nora Meister hat am Sonntagabend über die 100 Meter Rücken (S6) an der Para-Schwimm-EM in Funchal (POR) die Goldmedaille geholt. Ihr gelang zugleich ein Europäischer Rekord.
Die 18-jährige Meister legte die Strecke in 1:21.78 zurück und konnte sich dabei rund eine Sekunde von der deutschen Verena Schott absetzen, die den bisherigen Europarekord innehatte.
«Ich war wirklich überrascht, als ich ins Ziel kam und der Europarekord aufschien», so Meister.
Die Schweizer Athletin startete auf der Aussenbahn und lag zur Wende noch auf dem zweiten Platz – auf der zweiten Hälfte überflügelte sie dann die Konkurrenz. «Das sind Siege, die besonders schön anzusehen sind», sagt Martin Salmingkeit. Der Trainer der Schweizer Para-Schwimm-Equipe spricht von einer «von Anfang bis Ende souveränen Leistung» seiner Athletin.
Meister kann es kaum erwarten, bei weiteren Rennen in Madeira an den Start zu gehen. Bei den letzten Europameisterschaften in Dublin gewann sie zwei Goldmedaillen.
Fuhrer mit Silber in Paradedisziplin
Über die 50 Meter Freistil (S5) konnte ausserdem Stephan Fuhrer jubeln. Der Athlet aus Turbenthal (ZH) gewann die Silbermedaille hinter dem Italiener Francesco Bocciardo. Mit dem Medaillengewinn habe er sein Ziel für die Europameisterschaften bereits erreicht, sagt Fuhrer, welcher die starke Form aus dem Vorlauf bestätigen konnte. Auch über die 100 Meter Freistil wird der 53-Jährige in dieser Woche an den Start gehen und erhofft sich ein ähnlich gutes Ergebnis.
Die anderen beiden Athlet*innen der Schweizer Equipe, Nadine Lüthi und Leo McCrea, starten am Dienstag, respektive am Montag ins Turnier.
Standortbestimmung für Tokio
Die Para-Schwimm-EM in Funchal hätte ursprünglich 2020 ausgetragen werden sollen, musste jedoch aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Die EM findet in diesem Jahr unter strengen Corona-Auflagen statt – zudem wurde die Wettkampfform «open» gewählt, so dass auch Athlet*innen ausserhalb von Europa teilnehmen können.
Die Veranstaltung gilt für die Schwimmer*innen als Gradmesser für die Paralympics in diesem Jahr in Tokio.