Der Abend der Superlative im Stade de France
Catherine Debrunner holt am Donnerstagabend ihre vierte Goldmedaille in Paris. Manuela Schär wird bei ihrem allerletzten Wettkampf auf der Bahn starke Zweite. Elena Kratter springt zu Bronze und auch Marcel Hug sichert sich im Schlusssprint über 800m den dritten Platz. Das Paralympic Swiss Team hat somit in Paris bereits 16 Medaillen gewonnen.
Mit 51,60 Sekuden stellt Catherine Debrunner erneut einen neuen paralympischen Rekord auf. Die zweitklassierte Britin Samantha Kinghorn distanzierte sie um 1,85 Sekunden. Für Debrunner enden damit die paralympischen Bahnrennen mit der optimalen Ausbeute. In allen Rennen, in denen sie als Favoritin angetreten ist, gewann sie. Über 100 m hatte sie in ihrer nominell schwächsten Disziplin neben der starken britischen Sprinterin Kinghorn nicht wirklich damit gerechnet, realistische Chancen auf Gold zu haben. Silber war damit das Optimum.
In ihrer Lieblingsdisziplin über 400 m zeigte die Thurgauerin den Gegnerinnen aber noch einmal deutlich auf, dass sie auf der Bahn fast nicht zu schlagen ist. Am Sonntag gehen für Debrunner ihre dritten Paralympischen Spiele mit dem Marathon zu Ende.
Abschied von der Tartanbahn mit Silber
Manuela Schär holt in Paris ihre zweite Medaille auf der Bahn und die letzte ihrer Karriere überhaupt. Sie gewinnt in der Kategorie T54 über 400 m Silber. Schär drehte bei ihrer Dernière auf der Bahn auf der letzten Zielgeraden auf, kam am Ende neun Hundertstel nach der Siegerin Belgierin Lea Bayekula ins Ziel. Wäre das Rennen ein paar Meter länger gewesen, hätte es vermutlich sogar für Gold gereicht. Dieser Goldmedaille trauert die Luzernerin aber nicht hinterher. Sie hatte bei ihrem letzten Bahnrennen gezeigt, dass sie immer noch zur Weltspitze gehört. ZUm Bahn-Rücktritt meint sie: "Ich konnte den Mpment wählen und es fühlt sich gut an."
Für Schär, die sich in Zukunft auf die Marathondistanz fokussieren wird, geht das Auf und Ab in Paris nach dem enttäuschenden Rennen über 5000 m, Gold über 800 m, dem Sturz über 1500 m und nun noch Silber also weiter. Die momentan Führende der Major Marathon Serie wird aber auch am Sonntag im abschliessenden Rennen über die 42,195 km um eine Medaille fahren wollen.
Bronze für Kratter und Hug
Elena Kratter gewinnt an den Paralympics in Paris im Weitsprung wie bereits vor drei Jahren in Tokio die Bronzemedaille. Kratter zeigte einen äusserst konstanten Wettkampf. Gleich vier ihrer Sprünge hätten zu einer Medaille gereicht, der weiteste ging auf die Saisonbestweite von 4,83 m. Bereits vor einem Jahr zeigte die Innerschweizerin, dass ihr Erfolg von den Paralympics 2021 kein Ausreisser nach oben war, sondern sie sich in der Weltspitze etabliert hat. Bei der WM im Pariser Stade Charléty sprang Kratter zu Silber und liess dabei die australische Paralympics-Siegerin Vanessa Low hinter sich.
Auch Marcel Hug gewinnt kurz davor seine dritte Medaille. Der Thurgauer holt über 800 m dank einem starken Schlussspurt Bronze. Hinter zwei Chinesen fuhr Marcel Hug 1:30,98 auf den 3. Platz. Der Thurgauer steht nun bei insgesamt 16 paralympischen Medaillen. Auch im abschliessenden Marathon am Sonntag, einer seiner liebsten Disziplinen, wird Hug um einen Podestplatz fahren wollen.
Die Schweizer Delegation hat an diesem Abend der Superlative im Stade de France die Paralympics von Tokyo 2020 übertroffen. Damals hatte die Schweiz 14 Medaillen geholt. In Paris sind es bereits 16.
Text: Keystone-SDA
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