Silber glänzt diesmal fast wie Gold
Catherine Debrunner gewinnt über 100 m ihre vierte Medaille an den Paralympics von Paris. Dass sie diesmal nicht golden ist, stört die Thurgauerin überhaupt nicht. Teamkollegin Alexandra Helbling holt ein Diplom.
Nach den Triumphen über 800, 1500 und 5000 m sichert sich Catherine Debrunner an den Paralympics in Paris über 100 m die Silbermedaille. Der 29-jährigen Thurgauerin fehlen in 15,77 Sekunden nur 13 Hundertstel zur britischen Siegerin Samantha Kinghorn.
"Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist", sagt sie. Was sie sich vorgenommen habe, sei gut aufgegangen. "Samantha war einfach schneller." Überhaupt ist Debrunner bestrebt, ihre bisherigen Leistungen in Kontext zu setzen und entsprechend auch Erwartungen zu drosseln. "Man kann nicht erwarten, dass ich einfach immer gewinne. Das ist nicht realistisch."
Zudem seien die 100 m nicht eine Distanz, auf der sie sich extrem wohlfühle. Gerade bei Grossanlässen habe sie in der Vergangenheit immer wieder Mühe gehabt, in dieser Disziplin vorne mitzufahren. "Deshalb hätte es wirklich nicht besser laufen können." Am Donnerstag steht über 400 m ihr letzter Einsatz auf der Bahn an.
Alexandra Helbling sichert sich Diplom
Die Rollstuhl-Leichtathletin Alexandra Helbling belegt an den Paralympics in Paris über 100 m Rang 7. Die 30-jährige in Sri Lanka geborene St. Gallerin, mehrfache Medaillengewinnerin an Europameisterschaften, freute sich nach dem Rennen vorbehaltlos über das gewonnene paralympische Diplom. Gold sicherte sich die Belgierin Lea Bayekula.
Helbing schaffte die Teilnahme für den Final der besten acht dank Rang 8. Der Kampf um den letzten Final-Platz war ein Schweizer Duell. Helbling verwies ihre Teamkollegin Licia Mussinelli, im vergangenen Mai in Kobe in Japan WM-Dritte über diese Distanz, mit knappem Vorsprung auf Platz 9. Die Solothurnerin hatte mit fünf Hundertsteln Rückstand das Nachsehen.
Bild: Tobias Lackner
Text: Simon Scheidegger / Keystone SDA