Paris 2024 DE 4. September 2024

Franziska Matile-Dörig und Celine van Till gewinnen erstmals an Paralympics eine Medaille. Die Genferin van Till holt Silber im Zeitfahren auf dem Dreirad. Die Appenzellerin Matile-Dörig sichert sich im Zeitfahren in ihrer Wettkampfklasse Bronze. Es sind die 10. und 11. Medaille für die Schweiz.

Überraschend kommt der Medaillengewinn für die beiden Schweizerinnen nicht. Die 33-jährige Weltmeisterin im Zeitfahren Celine van Till ist mit grossen Ambitionen angereist. Sie hatte im vergagenen Jahr den WM- und WM-Titel geholt. In Paris holt die Dreiradfahrerin nun nach der Zusammenlegung der Wettkampfklassen Silber hinter der Niederländerin Marieke van Soest.

Auf dem Weg zu ihrem neuesten Grosserfolg hatte Van Till einen Schreckmoment zu überstehen. "Zwischenzeitlich hatte ich das Gleichgewicht verloren. Ich wäre fast in die Barriere gefahren. Zum Glück legte sich das wieder."

Strahlende Franziska Matile-Dörig mit Bronze

Auch die  32-jährige Matile-Dörig hat zu den Mitfavoritinnen gehört. Vor einem Jahr an den Europameisterschaften in Rotterdam hatte sie sowohl im Strassenrennen als auch in ihrer bevorzugten Disziplin Zeitfahren den Titel geholt. In Paris startete die seit längerer Zeit in Winterthur wohnende Appenzellerin in dem über 14,1 Kilometer und über 140 Höhenmeter führenden Zeitfahren vehement. Nach 5,8 Kilometern führte sie das Zwischenklassement mit 2,8 Sekunden Vorsprung vor der nachmaligen Siegerin Samantha Bosco aus den USA an, büsste danach aber etwas für ihren Effort.

"Bei der Hälfte der Distanz habe ich gemerkt, dass es hart werden wird. Aber ich habe gewusst, dass ich um die Medaillen mitfahren kann. Dass es nun geklappt hat, macht mich überglücklich." Gold verpasste die gelernte Physiotherapeutin und Ernährungsberaterin um fünf Sekunden, Silber um lediglich 17 Hundertstel.

Knapp verpasster dritter Platz für Rigling

Die Bronzemedaillengewinnerin in der Einzelverfolgung auf der Bahn hatte das Wettkampfglück heute nicht auf ihrer Seite. Mit 0.3 Sekunen Rückstand auf die Drittplatzierte verpasst Flurina Rigling Bronze im Zeitfahren. Mit ihrer Leistung ist sie jedoch zufrieden.

Diplom nach guter Leistung für Timothy Zemp

Timothy Zemp hat sein bisher wertvollstes Resultat an den Paralympics erreicht. Der Wahl-Zürcher aus Kriens fuhr im Strassen-Zeitfahren auf Platz 7 und holte somit ein paralympisches Diplom.

Der 31-jährige Zemp strahlte nach der Zielankunft: "Ein Zeitfahren muss Spass machen und brutal sein und beides war der Fall." Nach der ersten von zwei Runden über je 14,2 Kilometer belegte er sogar Platz 5, musste dann dem Anfangstempo Tribut zollen, steigerte sich aber am Schluss noch einmal. "Ich konnte gut leiden und im letzten Aufstieg noch einmal so richtig Tempo bolzen."

Sandra Stöckli hatte sich im Zeitfahren nach der Zusammenlegung der Wettkampfklassen wenig Chancen auf Edelmetall ausgerechnet. Sie hat vor allem das Strassenrennen von morgen im Visier, wo sie sich einen guten Rang erhofft. Im Zeitfahren wurde die Handbikerin aus Jona Zehnte.

Der Handbiker Benjamin Früh klassiert sich nach einem guten Rennen auf Rang 5 in einem Feld von fünf Startern.

Text: Keystone-SDA

Foto: Keystone-SDA/Ennio Leanza

 

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