Aron Fahrni, Angela Grosswiler und Ilaria Renggli werden Sportsoldat*innen
Am nächsten Montag beginnt die Spitzensport-RS 2023/1 in Magglingen. Mit dabei sind auch drei Para-Spitzensportler*innen: der Snowboarder Aron Fahrni, die Rollstuhl-Tennisspielerin Angela Grosswiler sowie die Rollstuhl-Badmintonspielerin Ilaria Renggli.
Der frisch gekürte Weltmeister im Banked Slalom, die WM-Bronzemedaillengewinnerin im Rollstuhl-Badminton, sowie das Nachwuchstalent im Rollstuhltennis gehören bald zu den Sportsoldat*innen. Am 17. April treten sie in Magglingen den Dienst an.
Einst als untauglich eingestuft, heute Sportsoldat
«Ich habe das Gefühl, es wird eine coole Sache. Als ich 18 Jahre alt war, wollte ich schon in die RS, wurde damals aber als untauglich eingestuft», berichtet der Emmentaler Aron Fahrni. Alle Nerven in seinem linken Arm wurden bei einem Skilift-Unfall im Alter von 6 Jahren zerrissen. Eingeschränkt fühlt sich Aron Fahrni wegen seines Handicaps aber nicht. «Als ich dann im Spitzensport bei PluSport angefangen habe zu trainieren, ist mir die RS wieder in den Sinn gekommen und ich habe meinem Trainer gesagt, dass ich diese unbedingt machen möchte», erzählt der Weltmeister im Para-Snowboard. Seine Vorfreude auf den Dienstantritt am Montag ist deshalb gross.
Athlet*innen, die auf dem Sprung zur Elite sind
Ausschlaggebend für die Teilnahme an der Spitzensport-RS ist die Kader- bzw. Förderstufe der Para-Sportler*innen in den beiden Trägerverbänden von Swiss Paralympic, PluSport und Rollstuhlsport Schweiz (RSS). Als neue Rekrut*innen vorgeschlagen werden in der Regel Athlet*innen, die auf dem Sprung zur Elite sind, ein grosses Leistungspotential aufweisen oder bereits zum A-Kader gehören.
«Die Spitzensport-RS wirkt sich positiv auf die Karriereplanung aus. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für unsere Athlet*innen sowie für den Verband, aber auch neue Verantwortungen», erklärt Marco Bruni, Leiter Athletenentwicklung bei Rollstuhlsport Schweiz (RSS). Die Schwierigkeit sei sicher noch Arbeitgeber zu finden, welche die Teilnahme an der Rekrutenschule und den darauffolgenden WK’s bei einer Teilzeitanstellung unterstützen. Einige Para- Sportler*innen arbeiten neben dem Spitzensport im Teilzeit-Pensum. «Es ist aber trotzdem ein Riesenschritt und eine grosse Chance für unsere Athlet*innen, eine Sportkarriere zu machen», meint Marco Bruni.
Alle Rekruten profitieren von der Teilnahme der Para-Sportler*innen
Nicht nur die Athlet*innen mit Körper- oder Seheinschränkungen profitieren von der Teilnahme an der 18-wöchigen Ausbildung in Magglingen mit erstklassigen Trainingsmöglichkeiten und Erwerbsersatz. Auch alle übrigen Sportsoldat*innen sind vom inklusiven Ansatz begeistert. «Alle Rekruten können so anlässlich eines Sensibiliserungstages auch einmal im Rollstuhl sitzen oder blind sprinten. Dies wurde sehr gut angenommen und bei den Feedbacks zur Spitzensport-RS als Highlight genannt», berichtet Marco Bruni.
Auch die für den Herbst selektionierten Rekrut*innen sind bereits bekannt: die Aargauer Schwimmerin Nora Meister, die bereits Weltrekorde schwamm und an den Paralympics in Tokio Erfolge feierte, sowie die Genfer Europameisterin im Para-Cycling Celine van Till.
Die bisherigen und künftigen Rekruten aus dem Para-Sport:
RS 2021/2 Elena Kratter & Fabian Recher
RS 2022/1 Felix Frohofer
RS 2022/2 Flurina Rigling, Catherine Debrunner & Nalani Buob
RS 2023/1 Aron Fahrni, Ilaria Renggli & Angela Grosswiler
RS 2023/2 Nora Meister & Celine van Till