Sotschi 2014
In fünf der sechs Sportarten, die in Sotschi auf dem Programm standen, waren keine Schweizer am Start. Das kleine aber feine Swiss Paralympic Team bestand somit für einmal «nur» aus acht alpinen Skirennfahrern. Diese reisten aber aufgrund der erreichten Resultate in der laufenden Saison mit grossen Ambitionen an die Spiele.
Die grössten Medaillenchancen wurden Michael Brügger, Thomas Pfyl, Christoph Kunz und Hugo Thomas zugesprochen. Doch am Ende reüssierte nur der Berner Oberländer Christoph Kunz. Er holte im Riesenslalom Gold.
Die Schweizer Paralympics-Fahrer hatten mit den frühlingshaften Bedingungen auf den Pisten von Rosa Chutor so ihre Schwierigkeiten. Bereits beim ersten Rennen – der Abfahrt – mussten sie einen schlimmen Rückschlag wegstecken: Hugo Thomas, der sehbehinderte Athlet aus Lausanne, der mit seiner Guide Luana Bergamin am Start war, verletzte sich nach der Zieleinfahrt derart schwer, dass er keine weiteren Wettkämpfe mehr bestreiten konnte. Michael Brügger fuhr in seinen Paradedisziplinen Abfahrt und Super-G zweimal auf den 5. Rang. Im Riesenslalom und im Slalom schied er aus und in der Super-Kombination trat er gar nicht erst an. Thomas Pfyl, in Turin 2006 zweifacher Medaillengewinner, erzielte als bestes Resultat einen 5. Platz im Riesenslalom. Mit dem 6. Rang im Slalom holte er ein zweites Diplom.
Am Ende gelang lediglich Christoph Kunz ein Exploit. Nachdem auch ihm die Abfahrt nicht nach Wunsch gelungen (9. Schlussrang) und er im Super-G und in der Super-Kombination ausgeschieden war, blieb noch der Riesenslalom als letzte Chance. Der Berner Oberländer aus Reichenbach fuhr im ersten Durchgang die zweitbeste Laufzeit und distanzierte mit einem super zweiten Lauf den bisher führenden Neuseeländer Corey Peters am Ende um 47 Hundertstel. Somit war er Paralympicssieger im Riesenslalom.
Christophe Brodard aus Arconciel/FR, Robin Cuche aus Saules, NE, Maurizio Nicoli aus Wetzikon/ZH und Joachim Röthlisberger aus Unterseen/BE starteten in Sotschi erstmals an Winterspielen. Dabei zeigte der knapp 16-jährige Neuenburger Robin Cuche mit einem 12. Rang im Riesenslalom und einem 17. im Slalom sein grosses Zukunftspotential. Für Christophe Brodard, Maurizio Nicoli und Joachim Röthlisberger wurde die Teilnahme an den Paralympics zum Karrierehöhepunkt – alle drei traten nach den Spielen vom Leistungssport zurück.
Fotos: Keystone/Ennio Leanza
Athlet*in | Klasse | Disziplin | Rang |
---|---|---|---|
Joachim Röthlisberger | LW 5/7-1 | Super-G | 16. Rang |
Joachim Röthlisberger | LW 5/7-1 | Riesenslalom | 19. Rang |
Joachim Röthlisberger | LW 5/7-1 | Slalom | 21. Rang |
Maurizio Nicoli | LW 10-2 | Super-G | 12. Rang |
Hugo Thomas | B3 | Abfahrt | 8. Rang |
Robin Cuche | LW9-2 | Giant Slalom | 12. Rang |
Robin Cuche | LW9-2 | Slalom | 17. Rang |
Christophe Brodard | LW 6/8-1 | Riesenslalom | 18. Rang |
Michael Brügger | LW-4 | Abfahrt | 5. Rang |
Michael Brügger | LW-4 | Super-G | 5. Rang |
Thomas Pfyl | Standing LW 9-2 | Giant Slalom | 5. Rang |
Thomas Pfyl | Standing LW 9-2 | Slalom | 6. Rang |
Thomas Pfyl | Standing LW 9-2 | Downhill | 10. Rang |
Thomas Pfyl | Standing LW 9-2 | Super-G | 15. Rang |
Christoph Kunz | LW10-1 | Giant Slalom | 1. Rang |
Christoph Kunz | LW10-1 | Downhill | 9. Rang |