ParAthletics 2019: Zwei Europarekorde für Manuela Schär - Weltrekord für Abassia Rahmani
Zwei Europarekorde, ein Weltrekord, insgesamt vier Siege und weitere sechs Podestplätze, das ist die beeindruckende Bilanz für die Schweiz am ersten Wettkampftag.
Manuela Schär (Kriens) zeigte am ersten Wettkampftag eine beeindruckende Leistung. Knapp vier Wochen nach dem letzten Marathon distanzierte sie über 200 Meter ihre
Konkurrentinnen klar und stellte einen neuen Europarekord auf. Auch auf 800 Meter siegte sie mit einem Europarekord. Sie zeigte sich überrascht, wie gut ihr in dieser kurzen Zeit die Umstellung von der Strasse auf die Bahn gelungen war: «Die Verhältnisse heute waren ideal und mein Plan ging auf. Eigentlich ziehe ich aktive Wettkämpfe vor und bestimme das Tempo gerne selber. Aber ein Jahr vor den Paralympischen Spielen entschied ich mich, ein passives Rennen zu fahren. Auf der Schlussgeraden konnte ich dann an den beiden führenden vorbeiziehen. Dass ich gleich zwei neue Bestmarken realisieren konnte, freut mich natürlich.» Auch Alexandra Helbling (Nottwil) bewies mit einem guten dritten Platz, dass ihre Form stimmt.
Abassia Rahmani (Wila) begeisterte das Publikum mit einem hervorragenden Lauf über 100 Meter. Die Athletin mit einer beidseitigen Unterschenkelamputation, die sie aufgrund einer Viruserkrankung erlitt, startete als einzige in ihrer Klasse. Es herrschten hervorragende Bedingungen mit wenig Wind und gutem Wetter.
Erfolgreiche Männer
Beat Bösch durfte einen ersten Sieg auf sein Konto verbuchen. Über 200 Meter zeigte er wie schon in den Vorjahren, dass er zu den besten Athleten in seiner Klasse gehört.
Marcel Hug (Nottwil) absolvierte heute nur den Wettkampf über 800 Meter. Er unterlag in einem Kopf an Kopf Endspurt seinem aktuell stärksten Konkurrenten, dem Amerikaner Daniel Romanchuk. Schneller als die beiden war der Chinese Lihong Zou, der in einer anderen Serie startete und einen neuen Asienrekord aufstellt, sodass Marcel Hug das Rennen auf dem dritten Platz beendete.
Stehende Athleten
Neben Abassia Rahmani verbuchten die stehenden Athleten weitere vier Podestplätze. In der Klasse T63 fuhr Sofia Gonzales (Jongny) über 100 Meter auf den zweiten und Elena
Kratter (Vorderthal) auf den dritten Platz. In der Klasse T 36 feierte auch Celine van Till (Genf) einen dritten Platz über die gleiche Distanz. Bei den Männern zeigte in der Klasse
T13 Philipp Handler(Embrach) mit einem dritten Platz, dass mit ihm zu rechnen ist.
Rekorde
Mit rund 400 Topathleten sind die ParAthletics der grösste Sportevent des Jahres für Nottwil. Der Teilnehmerrekord belegt, dass im Jahr vor den Paralympischen Spielen in
Tokio die Elite mit guten Zeiten Quotenplätze sichern will. Das Publikum bekam insgesamt sieben Weltrekorde, drei Europarekorde, drei Asien- und einen Amerikarekord zu sehen. Das zeigt, dass die Infrastruktur in Nottwil zu den besten der Welt zählt. In den kommenden Tagen ist mit weiteren Topergebnissen zu rechnen.
Foto: Team Sigg