China dominiert die Snowboard-WM

An den Para Snowboard Weltmeisterschaften in Big White führt China den Medaillenspiegel an. Im Snowboard Cross geht das Schweizer Team ohne WM-Edelmetall nach Hause. Der Nationalcoach Silvan Hofer ist dennoch zufrieden mit den Leistungen seiner Athlet*innen.
Die Viererteams am Start der Crossrennen in Big White lieferten sich am Sonntag in der Einzelwertung und am Montag im Mixed Team Event spannende Kopf-an-Kopf Rennen. Wer die Para Snowboard-WM in Big White mitverfolgt hat, weiss, dass die Konkurrenz gewachsen ist, seitdem das Schweizer Team 2022 erstmals in der Weltelite startet. «Das macht die Rennen interessanter», meint der Berner Para-Snowboarder Aron Fahrni. Im Banked Slalom erkämpft er sich die Silbermedaille, neben sechs starken Chinesen in den Top 8. Im Snowboard Cross belegt China alle Podestplätze in seiner Wettkampfklasse. Aron Fahrni klassiert sich als bester Schweizer auf Rang 7.
Die starke chinesische Konkurrenz analysieren
Warum ist China so stark? Das Schweizer Team sucht nach Antworten. «Das chinesische Team trainiert fast 250 Tage auf dem Schnee, sie arbeiten sehr viel an der Technik», erklärt der Nationalcoach Silvan Hofer. «Im Halbfinal war ich hinter einem chinesischen Fahrer. In jeder Kurve habe ich ihn eingeholt und im flachen Teil ist er davongezogen. Entweder haben sie ein Wachs-Geheimnis oder ich gleite einfach weniger gut auf dem Brett», sagt Aron Fahrni nach den Cross-Finals im Zielraum. In der Videoanalyse will er dies genauer unter die Lupe nehmen. «Sie nehmen die Geschwindigkeit nach den Kurven mit, aber sie sind nicht unschlagbar», meint Fabrice von Grünigen. Der Berner muss sich im Cross nach einem Sturz in der letzten Kurve des Qualifikationslaufs mit Rang 15 zufriedengeben. Von seiner WM-Premiere nimmt er wertvolle Erfahrungen mit.
Auch Romy Tschopp hätte von ihrem Resultat im Snowboard Cross mehr erwartet. Im Viertelfinal verliert die Baselbieterin beim Start wertvolle Sekunden, die sie bis zum Ziel nicht aufholen kann. «Mir ist bewusst, dass es mit meinen Einschränkungen schwierig ist in diesem starken Feld, aber ich denke, es liegt noch einiges drin und ich werde mir Mühe geben, damit ich in der kommenden Saison besser bin», meint Romy Tschopp nach Rang 12 im Boardercross. Einen versöhnlichen WM-Abschluss hatte sie zusammen mit Aron Fahrni im Mixed Team Event. Im kleinen Final überquerte sie als Zweite die Ziellinie. Auch Aron Fahrni wird im Foto Finish Zweiter und freut sich über die spannenden Duelle. Die Schweiz beendet das Snowboard Cross Mixed Team Event auf Rang 6.
Positives Fazit des Nationalcoachs
Der Nationalcoach Silvan Hofer zieht zum Ende der WM trotz weniger Top 6-Platzierungen eine positive Bilanz: «Im Boardercross bin ich angesichts der schwierigen Konstellationen und Rennverläufe in den Heats, wo wir auch etwas Pech hatten, nicht unglücklich über die Leistungen. Aron Fahrni konnte im Vergleich zu Athleten aus Italien, Frankreich und Grossbritannien gut mit den chinesischen Fahrern mithalten. Vor allem im Banked Slalom bin ich sehr zufrieden mit der Teamleistung.» Im Hinblick auf die Paralympics in Milano Cortina 2026 gilt es nun die Learnings aus dieser Saison in der kommenden umzusetzen.
Fotos: Alexandra Wey