Sandra Fuhrer überrascht mit Bronze
Der sechste WM-Wettkampftag an der Rad- und Para-Cycling-Strassen-WM in Zürich bringt viel Regen - und eine weitere Medaille für die Schweiz. Die Handbikerin Sandra Fuhrer fährt im Strassenrennen überraschend zu Bronze.
Sandra Fuhrer konnte ihr Glück kaum fassen, als sie die Ziellinie am Sechseläutenplatz passierte und als Dritte den Sprung aufs Podest schaffte. "Das ist für mich eine grosse Überraschung, ich habe nicht damit gerechnet und muss das erst einmal etwas setzen lassen", beschrieb die 38-Jährige ihre Gefühlslage kurz nach dem Bronze-Coup. "Das ist meine erste WM. Zuvor habe ich noch nie in einem internationalen Rennen auf dem Podest gestanden."
Die Bernerin kam mit den regnerischen Bedingungen bestens zurecht. Als sie die letzte Zwischenzeit als Führende passierte, lag sogar die ganz grosse Sensation in der Luft. Doch auf dem Weg ins Ziel zogen die Niederländerin Jennette Jansen und die Österreicherin Cornelia Wibmer noch an der Schweizerin vorbei. Jansen gewann im Schlussspurt vor Wibmer Gold, Fuhrer kam mit 15 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Für die Schweiz war es die siebte Medaille an der Heim-WM in Zürich, die fünfte im Para-Cycling. Weniger erfreulich verlief das Rennen für Fuhrers Landsfrau Sandra Stöckli. Die St. Gallerin hatte mit Kreislaufproblemen zu kämpfen und musste schon früh aussteigen.
Bei den Männern erwies sich die Konkurrenz als zu stark für die Schweizer Teilnehmer. Laurent Garnier zeigte aber gute Leistungen zum Saisonsabschluss und klassierte sich auf Rang 9. Zu beneiden war an diesem verregneten Donnerstag niemand. "So ein nasses Rennen habe ich noch nie erlebt", sagte Fabio Bernasconi, der in der Kategorie C4 Zwölfter wurde, stellvertretend. Trotz der garstigen Bedingungen seien "sehr, sehr viele Zuschauer" an der Strecke gewesen. "Eine tolle Atmosphäre", befand Bernasconi.
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