Abschied von der grossen Bühne
Thomas Pfyl tritt Ende Saison nach über zwei Jahrzehnten vom Spitzensport zurück. Swiss Paralympic hat dem Schwyzer Para-Skifahrer nach seinem letzten WM-Rennen im Slalom ein paar Fragen gestellt.
Thomas Pfyl, wie hast du dein letztes WM-Rennen erlebt?
«Es ist jetzt vorbei. Ich wollte nochmals Vollgas geben, ich hatte immer im Hinterkopf, dass es das letzte WM-Rennen sein wird, aber ich habe auch gut geschlafen usw. Ja.. es ist jetzt vorbei, es steckt aber ein bisschen Wehmut dahinter. Man weiss, dass es der letzte Grossanlass gewesen ist und ich bin ja schon längere Zeit dabei… im Ziel bin ich empfangen worden, das habe ich nicht erwartet, das war mega schön. So wird mir auch noch mehr bewusst, dass es jetzt vorbei ist.»
Du hast dir vorgenommen, das letzte Rennen nochmals zu geniessen. Konntest du das?
«Ja ich habe mir das vorgenommen. Es war etwas hart zu fahren, ich hatte etwas Mühe im Steilhang und konnte nicht das zeigen, was ich im Training zeigen kann. Das finde ich Schade. Nichtsdestotrotz bin ich zuversichtlich für die nächsten Weltcup-Rennen, dass es gut kommt, vor allem im Slalom.»
Ende Saison trittst du vom Spitzensport zurück. Hast du bereits Pläne für danach?
«Ich bin gerade am Aufgleisen. Ich bin auf Stellensuche, aber ich setze mich nicht unter Druck. Vor Juli oder August möchte ich nicht einen Job beginnen. Ich bin mit Athletes Network dran und auch persönlich habe ich einige hilfreiche Kontakte. Ich blicke positiv in die Zukunft und freue mich auch, dass ein neuer Lebensabschnitt anfängt.»
Du bist bereits über zwei Jahrzehnte aktiver Spitzensportler. Wie hast du die Entwicklung des Para-Skisports erlebt?
«Die Entwicklung ist gewaltig. Als ich angefangen habe, war es gar nicht so professionell wie heute. Der Sport entwickelt sich, ich werde immer älter und die jungen Fahrer kommen nach. (lacht). Das ist halt so. Es ist auch im medialen Bereich viel gegangen, früher gab es wenige Profisportler, heute gibt es sehr viel mehr. Es geht sicher in die richtige Richtung, so wird der Sport attraktiver. Man muss natürlich auch schauen, dass man am Ball bleibt.»
Mit welchen Gefühlen kehrst du in die Schweiz zurück?
«Jetzt waren wir zwei Wochen hier, ich freue mich auf eine Woche daheim, bevor es dann weitergeht nach Saalbach. Ich freue mich dann auf die kommenden Weltcup-Rennen in Saalbach, Kitzbühel und Cortina. Dort will ich auch noch gute Resultate erreichen, vor allem im Slalom. Ich weiss, dass es besser geht als hier an der WM.»
Was wirst du am meisten vom Skizirkus vermissen?
«Das Familiäre werde ich sicher vermissen. Wir sind eine grosse Familie. Ich durfte viel Schönes erleben, auch das Reisen an verschiedene Orte, war sehr schön. Das möchte ich nicht missen.»
Foto: Gabriel Monnet