23. Mai 2022

Rund 300 Para-Leichtathlet*innen messen sich an den ParAthletics 2022 vom 26. bis 29. Mai in Nottwil. Für Marcel Hug und Catherine Debrunner ist der Heim-Wettkampf eine gute Gelegenheit, sich nach den Paralympics erneut mit der internationalen Elite zu messen.

Das internationale Leichtathletikmeeting ein Jahr nach den Paralympics in Tokio dient als Standortbestimmung der Elite, bei der das Schweizer Kader einige Medaillenanwärter hat. In Japan gewann das Leichtathletik-Team insgesamt 12 Medaillen. Marcel Hug allein holte viermal Gold, Manuela Schär gewann zweimal Gold und dreimal Silber und Catherine Debrunner brillierte mit einer Gold- und einer Bronzemedaille. Die Jagd nach RekordenFür Marcel Hug begann das Jahr 2022 erfolgreich. Er unterbot den Weltrekord über 5000 Meter gleich zweimal. Seine wichtigsten Gegner in Nottwil werden die Briten David Weir und Richard Chiassaro sein. Es ist den Athleten zuzutrauen, dass sie diese Bestzeit erneut attackieren. Es wird sich zeigen, ob auf der schnellen Bahn in Nottwil ein weiterer Rekord drin liegt. Schweizer Powerfrauen2021 war ein Traumjahr für Manuela Schär. Neben den Paralympics-Medaillen gewann sie die Gesamtwertung der grossen Städte-Marathons. Auch für sie hat 2022 gut begonnen mit einem fulminanten Marathonsieg in Boston. Leider hat sie sich vor kurzem das Bein gebrochen und ist daher in Nottwil nicht am Start. Die Schweiz hat jedoch weitere Podestanwärter. Bei den Frauen wird man ein Augenmerk auf Catherine Debrunner und Elena Kratter haben müssen, die beide in Tokio ihre ersten paralympischen Medaillen geholt haben. Interessant wird es auch bei den beiden Tetraplegikern Beat Bösch und Fabian Blum. Andreas Heiniger, Leiter Leistungssport bei Rollstuhlsport Schweiz ist gespannt auf die Leistungen aller Schweizer*innen: «Wir haben in der Leichtathletik ein Kader mit viel Potenzial. Neben den bekannten Podestanwärtern haben wir auch ein paar junge Talente, die bei der im Grand Prix integrierten Schweizer Meisterschaft mitmischen werden. Sie sammeln also nicht nur wichtige internationale Wettkampferfahrung, sondern können zeigen, wo sie im nationalen Vergleich stehen. Hier gilt es zudem die persönlichen Bestleistungen zu beobachten.» Die ParAthletics finden bereits zum achten Mal in der Sportarena Nottwil statt. Der Anlass ist Teil des World Para Athletics Grand Prix, einer Rennserie mit sieben Wettkämpfen auf dem ganzen Globus. Hier zeigt die Weltelite des Para-Sports ihr Können. An den Start gehen Top-Athlet*innen mit einer Querschnittlähmung oder Amputation, mit cerebraler Lähmung, Kleinwuchs, einer Seh- oder Lernbehinderung. VerbändeHinter den 20 angemeldeten Schweizer Rollstuhl-Athle*tinnen steht der Verband Rollstuhlsport Schweiz, der ein Teil der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung ist. Viele von ihnen trainieren regelmässig in Nottwil und profitieren von der hervorragenden Infrastruktur. PluSport, der Dachverband der stehenden Athlet*innen, schickt neun Talente nach Nottwil. Auch wenn sie oft in kleinen Feldern starten, ist der Anlass doch eine wichtige Gelegenheit zum Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz. Sie starten nicht nur auf der Bahn, sondern auch in den Sprung- und Wurfdisziplinen. Weltspitze erlebenDie Schweizer Paraplegiker-Vereinigung ist stolz, dass sie vom internationalen Verband «World Para Athletics» beauftragt wurde, diesen wichtigen Anlass durchzuführen. Die Bahn in Nottwil gilt weltweit als eine der schnellsten. Regelmässig werden hier Rekorde gebrochen und persönliche Bestzeiten aufgestellt. Dieses Jahr sind auch Zuschauer wieder zum Anlass zugelassen.

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