16. März 2022

Nicole Häusler erreicht an der EM im norwegischen Hamar mit dem Luftgewehr ihr gesetztes Ziel: die Finalteilnahme. In der Qualifikation in der Disziplin R4 10 m stehend gehört die Sportschützin zu den Top 5, im Final klassiert sie sich auf Rang 7. Ein Resultat, das sie noch nie zuvor erreicht hatte.

Für Nicole Häusler endet die EM im Sportschiessen in Hamar sehr erfolgreich. «Für mich stimmt es so, ich bin absolut glücklich mit dem 7. Platz im Final. Klar wäre eine Medaille immer schön, aber mein Ziel war der Final», so Häusler. Im Final trat die Pfaffnauerin gegen sieben Männer an, da die Wettbewerbe Mixed ausgetragen werden. Sie ist somit die beste Frau in ihrer Kategorie auf europäischem Niveau.

Wenn man die strahlende Nicole Häusler nach dem Wettbewerb fragt, was für diesen Erfolg ausschlaggebend war, dann sagt sie lachend: «Ein funktionierendes Gewehr» und sie fügt hinzu: «Wir haben auch viel trainiert». An der EM in Belgrad 2018 trat Nicole Häusler mit einem defekten Luftgewehr an, was sie erst später herausfand. Deshalb wollte die Sportschützin in Hamar zeigen, was sie kann. «Ich hätte nie gedacht, dass ich konstant um die 630 Punkte schiessen kann. Das Niveau steigt von Jahr zu Jahr, oben wird die Luft enger und es wird immer schwieriger seinen Rang zu verbessern», berichtet Häusler. Ein Grund mehr, auf dieses Resultat stolz zu sein.

Im zweiten EM-Wettbewerb, im 10 m liegend, verpasst die Pfaffnauerin mit Rang 9 knapp den Final, doch auch mit diesem Resultat ist sie sehr zufrieden, da es nicht ihre Paradedisziplin ist und die Abstände zwischen den Athleten noch geringer sind. «Ich bin stolz, dass ich eine gewisse Regelmässigkeit zeigen konnte», sagt Nicole Häusler. Für eine Finalteilnahme fehlte im 10 m liegend nicht einmal ein halber Punkt. Die Disziplinen stehend und liegend unterscheiden sich in der Ellenbogenposition.

Für Nicole Häusler und ihren Coach Walter Berger gilt jetzt, das Training anzupassen. Im Final gibt es grösseren Zeitdruck, man schiesst 2 Serien à 5 Schuss in je 250 Sekunden und anschliessend 2 Schüsse in je 50 Sekunden. Bisher hatten sich die beiden im individuellen Training auf die Qualifikation konzentriert. Um einen Finalwettbewerb richtig trainieren zu können, braucht es andere Konkurrenten, die Nicole Häusler in ihrer Kategorie fehlen. «Vielleicht kann ich mit den Fussgängern trainieren, denn im Final sieht man den Monitor der anderen, was grösseren Druck erzeugt», so Häusler. Coach und Athletin wünschen sich, in Zukunft mit den Kaderschützen des Schweizer Schiesssport Verbands Finalwettbewerbe trainieren zu können.

Am Freitag stehen in Norwegen noch die Mixed-Wettbewerbe auf dem Programm, wo jeweils Mann und Frau im Team antreten. Als einzige Schweizer Athletin in Hamar, wird Nicole Häusler diese als Zuschauerin mitverfolgen und am Samstag wird sie glücklich über ihre neue Bestleistung in die Schweiz zurückreisen.

 

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