WM-Bronze im Super-G für Théo Gmür
Der Walliser gewinnt in Lillehammer Bronze im Super-G, es ist für Théo Gmür bereits die fünfte WM-Medaille. Damit sind auch die Schweizer Alpinen im Medaillenspiegel vertreten.
Am zweiten Wettkampftag der Para-Snowsports-WM gab es auch für die Schweizer Alpinen die erste Medaille, nachdem Snowboarderin Ellen Walther gestern Dritte wurde. Der Walliser Théo Gmür sicherte sich auf der Strecke in Hafjell in der Kategorie Stehend mit einem mutigen Auftritt auf eisiger Piste die Bronzemedaille. Robin Cuche verpasste ein Tor, Thomas Pfyl wurde bei seinem ersten Auftritt Achter. In der Kategorie Sitzend wurde Murat Pelit Neunter, Pascal Christen schied aus.
Für den 25-jährigen aus Haute-Nendaz war es bereits die fünfte Medaille bei der dritten WM-Teilnahme, aber diese hat einen besonderen Wert. “Es war ein einziger Kampf, von oben bis unten”, sagte Gmür, der auch Minuten nach dem Rennen noch ausser Atem war. Am Anfang habe er Mühe gehabt, den Rhythmus zu finden, “im mittleren Teil hab ich dann extrem versucht, die Linie zu halten”, sagte er. “Vielleicht war das nicht die optimale Lösung, aber egal, jetzt habe ich diese Medaille.”
Ein Erfolg fürs ganze Team
Und in diesem Moment war beim Titelverteidiger von 2019 ganz allmählich etwas Lockerheit zu sehen. Die Anspannung war enorm, vor allem nach der Enttäuschung auf der Abfahrt vom Vortag, da war Gmür mit Rang 5 weit von seinen eigenen Erwartungen weg. “Es war heute nicht nur körperlich sehr anstrengend”, sagte Gmür nach dem Super-G, “90 Prozent ging es um den mentalen Bereich, am Start war der ganze Körper extrem angespannt.” Es ging auf, Gmür hielt dem Druck stand, und das wird auch dem gesamten Team gut tun. “Am Freitag war der Coach mit uns nicht wirklich zufrieden”, sagte Gmür mit einem Lächeln, jetzt werde es am Abend vielleicht doch einen kleinen Schluck zusammen geben.
Doch eines vergass Gmür bei aller Freude über Bronze nicht: “Wichtig ist: übermorgen geht es weiter, dann heisst es bei der Superkombi, wieder alles zu geben.” Und da denkt er genau gleich wie seine Teamkollegen. Cuche wollte nach der Enttäuschung über das verpasste Tor lieber gleich von der nächsten Aufgabe reden, “den Super-G abhaken, jetzt gehts um die Superkombi”, sagte der Neuenburger, der mit der Nummer 1 auf die Strecke musste, was im Super-G ohne Trainingsläufe nie ein Vorteil ist. Auch Pfyl, der erst am Vortag angereist war, blickte vor allem nach vorne, dem Schwyzer diente sein erster WM-Auftritt in Hafjell aber sowieso in erster Linie der Annäherung an die Verhältnisse, die Strecke. So gesehen war er zufrieden, dass er mit der eisigen Piste besser zurecht kam, als er nach der Besichtigung gedacht hatte. “Die Fahrt war jedoch keineswegs perfekt”, sagte Gmür - aber das muss sie erst übermorgen sein.
Die nächste Herausforderung heisst Superkombi
In der Kategorie Sitzend kam Murat Pelit auf den neunten Rang, Pascal Christen schied kurz vor dem Ziel aus. “Es war ein cooles, aber sehr schwieriges Rennen”, sagte Pelit. Der Tessiner war schon ein wenig enttäuscht, dass es in seiner Lieblingsdisziplin nicht besser gelaufen war. Christen schied wie in der Abfahrt aus, aber bis dahin war das Gefühl heute eine wesentlich besseres als am Vortag bei heftigen Sturmböen. “Ich war gut unterwegs”, sagte der Luzerner, “bin aber kurz vor dem Zielsprung mit der Kante hängen geblieben, und bei diesem Tempo hast du dann keine Chance mehr.” Auch in der Kategorie Sitzend steht übermorgen die Superkombi auf dem Programm, und auch hier heisst es für die beiden Schweizer: Neues Rennen, neue Herausforderung, neue Attacke.
Foto: Goran Basic