Karin Suter-Erath, Badminton
Quick Facts
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Status
Ehemalig -
Wohnort
Wettingen AG
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Geburtsdatum
24.11.1970
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Beruf
Sportlehrerin | Sportlerin
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Wettkampfklasse
WH1
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Disziplinen
Rollstuhl-Tennis: Einzel, Doppel = zurückgetreten
Badminton: Einzel, Doppel, Mixed-Doppel = aktiv -
Behinderung
Paraplegie
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Behinderungsgrund
Unfall
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Webseite
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Hobbies
Skifahren, Tauchen, fein Essen, Spiele (z.B. Jass)
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Stärken
Kampfgeist und Taktik
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Schwächen
«Sportalter» ;-)
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Lieblingsmusik
Popmusik allgemein
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Lebensmotto
Kraft kommt nicht von körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen – (Mahatma Gandhi)
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Ziele für die Paralympics in Tokio
Top 4 im Doppel und mindestens Top 8 (Diplom) im Einzel
Eine neue Herausforderung
Im Februar 1997 veränderte ein schwerer Unfall ihr Leben von einem Moment auf den anderen. Karin Suter–Erath ist seither querschnittgelähmt. Nach acht Monaten Rehabilitation konnte die gelernte Sportlehrerin das Schweizer Paraplegiker–Zentrum in Nottwil verlassen. In dieser Zeit lernte sie verschiedenste Rollstuhlsportarten kennen. Auch im Rollstuhl begeisterte sich die Baslerin vor allem für Ballsportarten. Via Rollstuhlbasketball und ihrem zukünftigen Mann Thommy fand Karin Suter-Erath zum Tennis.
Neben ihrer Arbeit als Sporttherapeutin im Rehab Basel startete sie ihre Tenniskarriere. Pro Jahr bestritt sie zwischen 15 und 20 Turniere auf der ganzen Welt und kämpfte sich in der Weltrangliste immer weiter nach oben.
Paralympische Lorbeeren
2004 qualifizierte sich die begeisterte Sportlerin sowohl im Einzel als auch im Doppel für die Paralympics in Athen. Im Doppel spielte sich Karin Suter-Erath mit ihrer Partnerin Sandra Kalt bis in den Halbfinal. Erst dort wurde sie gestoppt. Doch im Gegensatz zu den anderen Tennisturnieren bedeutete diese Niederlage nicht das Turnierende. Die beiden Tennisspielerinnen mussten sich für das Bronzemedaillenspiel neu fokussieren. Karin und Sandra mobilisierten nochmals ihre Kräfte und sicherten sich Rang drei. Wie es sich im Mutterland der olympischen Spiele gehört, erhielten sie neben den Medaillen auch einen Lorbeerkranz aufgesetzt.
In den nächsten Jahren spielte sich Karin Suter-Erath bis auf Position sechs der Weltrangliste nach vorne. Durch diese ausgezeichnete Platzierung durfte sie Grand Slam Turniere bestreiten und war an den Australien Open und in Roland Garros am Start. An diesen weltbekannten Turnieren ist der Rollstuhltennissport zu 100% ins Turnierprogramm integriert. So konnte Karin Suter-Erath die günstige Gelegenheit nutzen, um Matches von Roger Federer zu sehen.
Im Hinblick auf die Paralympics 2008 stieg das Niveau im Tennis nochmals stark an. Das bedeutete für die Athletinnen, dass sie ihren Trainings- und Turnieraufwand steigern mussten. Neben Karin schafft diesmal leider keine zweite Schweizerin die Qualifikation. So konnte Karin Suter-Erath bei ihren zweiten Paralympics leider kein Doppel spielen und stand in Peking nur im Einzel auf dem Platz, wo sie keinen Exploit schaffte.
Rücktritt und Neubeginn
Nach den Paralympics von Peking trat Karin Suter-Erath vom Tennissport zurück. Ihr Wettkampfdurst war gestillt. Sie wollte mehr Zeit für Freunde und Hobbies haben und diese Zeit genoss sie in vollen Zügen.
Bald tauchte aber ein neuer Reiz am Horizont auf. Bereits als Sporttherapeutin spielte sie oft Badminton. 2010 wurde in Filzbach (GL) die Badminton Europameisterschaft veranstaltet und Karin Suter-Erath liess sich von alten Weggefährten zu einer Teilnahme in den Doppel- und Einzelbewerben überreden. Der Badmintonsport liess sie nicht mehr los und aus dem Hobby wurde ein intensiveres Training. Ihre dritte Karriere war lanciert.
In den folgenden Jahren wurde sie mehrmals Welt- und Europameisterin. Als 2015 klar war, dass Badminton ins paralympische Programm von Tokyo 2020 aufgenommen wird, reduzierte Karin Suter-Erath ihr Arbeitspensum und ist seither Halbprofi. Von einem starken Team unterstützt, bereitet sie sich akribisch und mit viel Leidenschaft auf die Paralympics in Tokio vor.
Auf diesem Weg konnte sie 2018 an den Europameisterschaften mit ihrer Doppelpartnerin Cynthia Mathez den Titel gewinnen. An den Weltmeisterschaften 2019 in Basel sicherte sich die Lokalmatadorin die Bronzemedaille, das aktuellste Highlight ihrer Badmintonkarriere.
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